Nachwuchsförderung – durchaus ein Grundgedanke für ein Theater. Das bewies 1951 Friedrich Schütter, als er gemeinsam mit Wolfgang Borchert das Junge Theater gründete. Zur Nachwuchsförderung gesellte sich der Gedanke, ein Forum für zeitgenössische Dramatik zu schaffen. Das Junge Theater kann bereits mit vier Spielstätten aufwarten, die historische Brück in den Großen Bleichen war die erste.
Im Jahr 1952 ging es von dort in die Neue Rabenstraße und 1956 in die Marschnerstraße. Endstation war schließlich 1964 die Mundsburg. Am vierten Todestag von Ernst Deutsch, dem 22. März 1973, erhielt das Junge Theater seinen heutigen Namen – Ernst Deutsch Theater. Mit dieser Namensgebung war der Wunsch verbunden, den Namen dieses großartigen Schauspielers, aber auch seinen Kampf gegen die soziale Ungerechtigkeit stets in der Erinnerung des Publikums zu erhalten. Ein breit gefächerter Spielplan, Nachwuchskünstler, die hier gefordert und gefördert werden sind an dem Forum für gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen am Ernst Deutsch Theater maßgeblich beteiligt.
Im Haus an der Mundsburg lebt man in einem Spannungsfeld zwischen Aktualität und Tradition, hier ist das größte private Sprechtheater Deutschlands beheimatet. Im Jahr 1995 wurde Isabella Vértes-Schütter Intendantin des Hauses, da Friedrich Schütter verstorben war. Sie war bereit, den bereits eingeschlagenen Weg fortzusetzen, setzte sich aber das Ziel, das Ernst Deutsch Theater hinsichtlich Programm und Ausstattung zu modernisieren. Sie war neuen Ausdrucksformen und Autoren gegenüber äußerst aufgeschlossen. So wurde 1999 eine mobile Studiobühne als zusätzliche Spielstätte in das Theater integriert. Das Studio im Ernst Deutsch Theater dient als Spielort für Produktionen aus der Jugendsparte „Plattform“. Es bietet ca. 80 Personen Platz und eignet sich somit für kleinere Lesungen und Gastspiele.
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