Die Gewalt an den Hamburger Schulen nimmt deutlich zu
Laut einer Untersuchung ist die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen an den Hamburger Schulen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zwischen April 2009 und März 2010 gab es über 400 meldepflichtige Vorfälle, damit ist die Zahl um erschreckende 34 Prozent gestiegen. Insgesamt 173 Schulen im Hamburger Stadtgebiet sind von derartigen Vorfällen betroffen, es wurden jedoch keine Schulen genannt, um eine Stigmatisierung zu vermeiden.
Besonders erschreckend ist dabei, dass die Zahl der besonderes schweren Delikte, die mit Drogen, sexuellen Übergriffen und Raub zu tun haben, um ganze 42 Prozent angestiegen sind. Es gab in dem Untersuchungszeitraum auch 69 Amokandrohungen, im Jahr zuvor waren es 44 Stück. Man geht eindeutig davon aus, dass es sich dabei um einige Trittbrettfahrer gehandelt hat, die sich am Vorfall in Winnenden ein Beispiel genommen hatten.
Bei Gewalt an den Schulen geht es schon lange nicht mehr nur um Prügeleien, die Jugendlichen schrecken auch immer weniger vor schweren Gewalttaten und Kriminalität zurück. Es gibt natürlich bestimmte Hamburger Stadtteile, in denen es häufiger zu Gewalttaten an Schulen kommt als in anderen. Man ist sich auch nicht sicher, ob die Schulen tatsächlich alle Vorfälle melden, so dass es durchaus auch eine Dunkelziffer geben könnte. Die Schulbehörde hat auch nicht dazu Stellung bezogen, wie man im einzelnen mit diesen Gewalttaten umgeht und welche Konsequenzen diese für die Schüler haben.