Eine der schönsten Barrockkirchen Norddeutschlands ist die St.-Michaelis-Kirche. Der Turm mit seiner unverwechselbaren Kupferhaube ist das Wahrzeichen der freien Hansestadt Hamburg. Von den Hanseaten wird er liebevoll „Michel“ genannt. St. Michaelis ist als evangelische Hauptkirche dem Erzengel Michael geweiht, er ziert als große Bronzestatue das Hauptportal.
Dargestellt wird der Erzengel dort in einer Siegerpose über dem Teufel. Mit einem Durchmesser von acht Metern ist die Uhr im Kirchturm die größte ihrer Art in ganz Deutschland. Die St.-Michaelis-Kirche kann mit 2500 Sitzplätzen für Gläubige und Gäste aufwarten und ist die jüngste von den fünf Hamburger Hauptkirchen. Das Zentrum des Kirchenraumes ist die Kanzel aus Marmor. Mit seinem kreuzförmigen Grundriss hat der Innenraum eine Breite von 51 Meter, eine Länge von 71 Meter und eine Höhe von 27 Meter. Seit mehr als 250 Jahren besteht in der St.-Michaelis-Kirche die Sitte des Turmblasens. In alle Himmelsrichtungen wird werktags jeweils um 10:00 und um 21:00 Uhr sowie sonntags um 12:00 Uhr ein Choral geblasen.
Drei Orgeln zieren den Kirchenraum. Im Altarraum befindet sich eine kleine Grollmann Orgel und auf der Konzertempore die Marcussen Orgel sowie die große Steinmeyer Orgel mit ihren 85 Registern und 6665 Pfeifen. Die heutige St.-Michaelis-Kirche ist der dritte Kirchenbau an dieser Stelle. Erstmals errichtet wurde sie von 1647 bis 1669. Dieser im Jahr 1750 durch Blitzschlag zerstörte Bau wurde 1786 in der Form, wie wir ihn heute kennen, wieder aufgebaut. Im Jahr 1912 erfolgte der zweite Aufbau mit modernem Stahlskelett, nachdem die Kirche sechs Jahre zuvor völlig niedergebrannt wurde. Das Hauptschiff der St.-Michaelis-Kirche wurde dann im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, diese Schäden sind bis ca. 1952 beseitigt worden, seither wird die Kirche kontinuierlich renoviert, um sie so ursprünglich wie nur möglich zu erhalten. Die Kirche ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert.
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