Das Speicherstadtmuseum – ein Museum für die Sinne. Ganz authentisch in einem über einhundert Jahre alten Lagerhaus kann man Griepen beladen mit Kaffeesäcken, Kautschukballen, Probiergeschirr und vor allem ein Fest für den Geruchssinn, Kaffee und Tee bewundern. Das Speicherstadtmuseum stellt auch typische Arbeitsgeräte aus den traditionsreichen Lagerfirmen und Handelshäusern Hamburgs aus. Unterstrichen wird das Ganze noch durch historische Fotos und Pläne, welche die Geschichte dieses weltweit einzigartigen Baudenkmals zur Geltung bringen.
Die Ewerführerei, so nannten die Hanseaten den Transport der Waren mit den Schuten (Lastkähnen) zu den einzelnen Speichern, ist hier ebenfalls ein Thema. Heute ist der traditionsreiche Beruf des Ewerführers ausgestorben, dies liegt daran, dass sich nach dem zweiten Weltkrieg die Konkurrenz der Lastkraftwagen bemerkbar machte. Ein weiterer Beruf, über welchen man im Speicherstadtmuseum erfahren kann, ist der der Quartiersleute. Sie waren und sind selbständige Lagerhalter, allerdings wird man sie heute in der Speicherstadt vergeblich suchen. Zwei der wichtigsten Handels- und Lagergüter in der Speicherstadt waren, bzw. sind Tee und Kaffee und so wurde im Jahr 1887 die weltweit dritte Kaffeebörse hier eröffnet.
Im Block O am Sandtorkai ist sie auch heute noch als eine der international bedeutendsten Adressen für den Kaffeehandel beheimatet. Kaffee wird heute allerdings in Silos gelagert und gibt es in der Speicherstadt keine Kaffeelager mehr. Das Speicherstadtmuseum wird von privat betrieben und ist eine Außenstelle des Museums der Arbeit. Hinter diesen gotischen Backsteinfassaden mit den unbeschreiblich schönen Treppengiebeln, Zinnen und Spitzbögen, kann man durchaus moderne Errungenschaften, wie elektrische Beleuchtung, hydraulische Windenantriebe oder das vorgefertigte Eisenskelett eines Speichers finden. Die Quartiermannsfirma Eichholtz & Consorten ermöglichte im Zeitraum von 1988 bis 1989 die Ausstellung „Speicherstadt – Baudenkmal und Arbeitsort seit 100 Jahren“. Aus deren Erfolg heraus wurde 1995 die Außenstelle des Museums für Arbeit, welches von nun an Speicherstadtmuseum genannt wurde.
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