Man schreibt das Jahr 1841, als sich zum ersten Mal der Vorhang des Urania Theaters an der Reeperbahn hebt. Seine Erbauer wollten mit diesem Theater, welches fast 1000 Plätze hatte, ein repräsentatives Schauspielhaus in St. Pauli erschaffen. Trotz eines großen Publikumszustromes sollte es nur drei Jahre später schon wieder zu Ende sein. So wurde 1844 aus dem Urania das Actien Theater. In den darauf folgenden Jahren steht dem Theater eine turbulente Zeit ins Haus. Eine Blütezeit erlebt das Theater unter Ernst Drucker von 1884 bis 1918.
Ein fester Bestandteil des Spielplanes sind nun Volksstücke in plattdeutscher Sprache. Ein Udl, so sagt man in Hamburg spöttisch für Polizist, beschert dem Theater einen Sensationserfolg. Der Polizeiwachtmann Julius Schölemann verfasste eine Lokalposse mit dem Titel „Familie Eggers oder eine Hamburger Fischfrau“, welches unter anderem durch die Figur Tetje mit de Utsichten bekannt wurde. Ernst Drucker wagt sich aber auch an anspruchsvollere Stücke, wie Ibsens „Die Frau vom Meer“ und weitere Stücke von Ibsen und Hauptmann.
Nach weiteren Jahren wechselnder Besitzer des Theaters sollte zur Feier des 100jährigen Bestehens im Jahre 1941 eine Festschrift erscheinen. Da der einstige Besitzer Ernst Drucker ein Jude war und dies den Nationalisten bitter aufstieß, wurde die Festschrift vernichtet und das Theater noch vor der Feier urplötzlich in „St. Pauli Theater“ umbenannt. So wurde im Januar 1970 im St. Pauli Theater wieder eine glanzvolle Premiere gefeiert. Kurt Collien Senior hat sich als ein sehr erfolgreicher Theaterleiter und Konzertveranstalter einen Namen gemacht. Freddy Quinn spielte in dem Musical „Der Junge von St. Pauli“ damals die Hauptrolle und das Stück wird sofort ein Hit. Heute bringt die mittlerweile dritte Generation der Colliens, Thomas Collien neue Formen der Unterhaltung, wie Kabarett, Comedy und Internationale Musik- und Tanzshows ins St. Pauli Theater.
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